Modernes Parkraum-Management in München
Initiative zur Verringerung von Parkplatzsuchverkehr
Wie die meisten Ballungsräume ist auch die Landeshauptstadt München mit Herausforderungen in Zusammenhang mit dem Bevölkerungswachstum und der Zunahme des Verkehrsaufkommens konfrontiert. Vor allem der kleinräumige Individualverkehr und Knappheit von Parkraum waren und sind ein vieldiskutiertes Thema. Gesetztes Ziel für die Verwaltung ist daher eine Reduktion des Parkplatzsuchverkehrs in der Landeshauptstadt – wobei ein besserer Überblick über die Parkplatzauslastung oft nicht mehr ausreichend ist, um die bestehenden Probleme zu bewältigen. Stattdessen sollte ein komplexeres Parkraummanagement ermöglicht werden.
Angestrebt wurde daher die Entwicklung eines Tools für effizienteres Routing des motorisierten Individualverkehrs (MIV) in der Landeshauptstadt München zu Bereichen mit freien Parkplätzen durch PRISMA in Kooperation mit Fujitsu. Aufgabe von PRISMA war dabei die konkrete Entwicklung und Umsetzung dieses Parkplatzrouting-Tools. Das entsprechende Pilotprojekt wurde im Jahr 2022 im Parklizenzgebiet Münchener Westend durchgeführt. Der bereitgestellte Routingservice ermöglicht die Ermittlung von Routen des MIV zu Bereichen mit freien Parkplätzen und anschließendem Fußweg im Pilot-Gebiet. Dabei finden zahlreiche Parameter Berücksichtigung, wie etwa die Parkplatzwahrscheinlichkeit auf den unterschiedlichen Straßensegmenten in der Zielgegend, welche von [ui!] für die Integration ins Tool zur Verfügung gestellt wurde, oder auch die gewünschte Parkdauer. Auch Parameter der Routenanfragenden (Anzahl der Resultate, max. Distanz zu Zielort) finden Berücksichtigung. Zudem wurde eine Schnittstelle für die Einbindung in eine bestehende Benutzeroberfläche bzw. App entwickelt und erprobt.
Nach erfolgreichem Projektende 2022 haben wir beim Abschlussevent am 19. Januar 2023 die Ergebnisse vorgestellt und Optionen für eine Fortsetzung der Initiative diskutiert. Die Palette an Möglichkeiten, das System nun einzusetzen und gezielt zu erweitern, ist groß - und wäre mit den PRISMA Tools keine Zukunftsmusik mehr. Demnach könnte eine Berücksichtigung nutzer*innenspezifischer Vorlieben bei der Reihung der Routenoptionen (etwa „so nah wie möglich am Zielort“, „geringe Parkgebühr“, „geringer CO2-Ausstoß“) oder die Berücksichtigung von gesetzten Verkehrsmanagementstrategien, wie auch die Einbindung der aktuellen Verkehrslage sowie Ereignisinformationen aus Echtzeitdaten, angedacht werden.
Wir freuen uns, dass unser Tool einen weiteren Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstoßes leistet – und gleichzeitig die Zufriedenheit der Verkehrsteilnehmer*innen und die Effizienz in der Verwaltung steigern kann!